Allen Lehrer*innen gemeinsam ist der Anspruch an einen Unterricht, der die Entwicklung des Kindes in den Mittelpunkt stellt. Rudolf Steiner spricht in seinem Werk „Erziehungskunst“ vom Lehrer als Menschen der Initiative im großen und kleinen Ganzen, der Interesse haben muss für alles, was in der Welt ist. Der Lehrer soll keine lehrende Maschine sein, sondern eine freie, selbstständige und wahrhaftige Lehrperson (siehe auch Rudolf Steiner. Erziehungskunst. Methodisch-Didaktisches. GA618, S. 225 ff).
Jede Lehrkraft sollte sich selbst als Erziehungskünstler*in verstehen und den Unterricht in einem eigenen kreativen Prozess gestaltet. Dadurch ist es ihr möglich, sich intensiv mit dem Unterrichtsstoff zu beschäftigen, auseinanderzusetzen und zu verbinden. Jede Lehrkraft befindet sich damit in einem kontinuierlichen Lernprozess.
Der sogenannte Waldorflehrplan gibt für den Unterricht nur die Eckpunkte vor. Innerhalb dieses Rahmens hat die einzelne Lehrkraft in der Gestaltung ihres Unterrichtes viel Spielraum. Sie kann und soll das einzelne Kind als Individuum erkennen, wahrnehmen und unterstützen sowie die Unterrichtsinhalte und die Wissensvermittlung auf die Erfordernisse und dem Entwicklungsstand der Klassengemeinschaft und der einzelnen Schüler*innen abstimmen. Ein monotones Lehren ist nicht erwünscht.