Warum Ethik-Unterricht für die Oberstufe?
Ab dem Schuljahr 2020/2021 wird das Unterrichtsfach Ethik in der Oberstufe durchgängig mit zwei Fachstunden pro Woche in einem Schulhalbjahr für die Jahrgangsstufen neun bis zwölf neu eingeführt. Die Zwölftklässler*innen erhalten über das Jahr verteilt eine Stunde Ethikunterricht.
Das Fach Ethik der Oberstufe hat im Sinne Rudolf Steiners das Ziel, einen Weltbezug zu schaffen, der es den Schüler*innen ermöglicht, sich mit der Welt und mit den anderen Menschen zu verbinden, ein Verständnis für die großen Lebensfragen auszubilden und so eigene Handlungsfreiheit zu entwickeln. Unabhängig von der religiösen Grundorientierung soll der Ethikunterricht den Schüler*innen dabei helfen, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, andere religiöse und allgemeine Auffassungen zu tolerieren und eine eigene Position zu beziehen. Der Ethikunterricht wird nicht klassenübergreifend, sondern für alle Oberstufenklassen einzeln angeboten.
Grundlegendes Themenfeld ist beispielsweise, das eigene Welt- und Menschenbild zu erweitern und zu festigen. Dafür erarbeiten die Schüler*innen sich Wissen zu grundlegenden Werten, Weltanschauungen und Religionen.
Es werden Fragen zum Sinn des Lebens und zur menschlichen Existenz sowie zu Freiheit, Recht, Gerechtigkeit und Glück behandelt.
Die Lektüre geeigneter Texte dient der Vertiefung und kritischen Prüfung der Frage, was Ethik bedeutet und inwieweit Menschen Werte und Normen für ihr Zusammenleben brauchen.
Auch Themen der angewandten Ethik aus den Bereichen der Friedens-, Umwelt-, Medizin- oder Medienethik werden behandelt und sollen genügend Raum für die Diskussion aktueller Debatten und Thematiken bieten.