Das Sozialpraktikum gehört zum festen Lehrplan der Oberstufe unserer Schule. Nach dem Küchenpraktikum in der siebten Klasse und dem Betriebspraktikum in der achten Klasse rundet das Forstpraktikum in der neunten Klasse den Gartenbau-Unterricht der vorherigen Schuljahre ab. Anders auch als das Vermessungspraktikum, das sich in der zehnten Klasse auf den Mathematikunterricht des Jahres bezieht, fehlt beim Sozialpraktikum in der elften Klasse ein solcher direkter Anknüpfungspunkt.
Auch inhaltlich unterscheidet es sich von den anderen Praktika, in denen das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt das zentrale Thema ist und die Aufgabe, Verantwortung für sie zu übernehmen. Im Sozialpraktikum steht dagegen die Verantwortung für den Mitmenschen im Mittelpunkt.
Die Schüler*innen sollen in der praktischen, täglichen Arbeit und gleichzeitig seelisch-emotional berührt für Menschen sorgen, die gerade dieses „sich kümmern“ brauchen, weil sie von deutlichen Einschränkungen in ihrem Leben und Alltag betroffen sind. In der Arbeit und im direkten Kontakt mit pflegebedürftigen, kranken, hilflosen oder behinderten Menschen, der im „normalen“ Alltag selten oder gar nicht möglich ist, übernehmen die Schüler*innen Verantwortung. Die Institution, in der die Schüler*innen ihr Praktikum absolvieren (z.B im Krankenhaus, in der Altenpflege, in integrativen Kindergärten, bei der Obdachlosenhilfe oder der Erlanger Tafel) und in deren organisatorischen und rechtlichen Rahmen sie sich bewegen, suchen sie sich selbst und stellen den Kontakt her.