Mit dem Europäischen Abschlussportfolio (EAP) glänzen

Eine neue Idee als Starthilfe für den eigenen Lebenslauf

Unsere Schüler*innen durchlaufen in ihrer Schulzeit an der Waldorfschule viele Meilensteine, mit denen sie später ihren eigenen Lebenslauf und weiteren Werdegang positiv beeinflussen könnten. Dazu gehören neben den vielen Praktika unter anderem auch unzählige handwerkliche Meisterstücke, soziale Errungenschaften oder Theatererfahrung.

Um unseren Schülern in einem großen Portfolio all diese Stationen mit auf den Lebensweg geben zu können hat die Oberstufenkonferenz am 8.7.2019 auf Initiative des Eltern-Lehrerrats hin beschlossen, das Abschlussportfolio, kurz APF ab dem Schuljahr 2019-20 einzuführen.

Hier folgt eine Übersicht, wie mit der 9. Jahrgangsstufe begonnen werden soll und, wo möglich, auch die 10. Jahrgangsstufe noch mit einzubeziehen.
Der Beschluss umfasst auch, dass die verschiedenen Fachkolleg*innen für das APF entsprechende Inhalte für ihre Schüler*innen erstellen sollen. Folgende Ideen stehen im Raum:

Welche Zertifikate für das Abschlussportfolio könnten in der Oberstufe entstehen?

Im 9. Schuljahr könnten sein:

  • Forstpraktikum
    Klassenbetreuung/verantwortliche Lehrkraft verfasst die Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst ein Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee.
  • Plastizieren¹
  • Metallwerken¹
  • Hell-Dunkel¹
  • Weben¹
  • Schreinern¹
  • Computertechnologie¹
  • Kunstbetrachtung¹
    ¹ Einstieg in die Arbeit durch sammeln, reflektieren der/des Schüler*in. Verantwortliche Lehrkräfte sammeln die Unterlagen.

Im 10. Schuljahr könnten sein:

  • Vermessungspraktikum
    Klassenbetreuung/verantwortliche Lehrkraft verfasst die Projektbeschreibung gemeinsam mit der Klasse, Schüler*in verfasst ein Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee
  • Plastizieren²
  • Metallwerken²
  • Schneidern²
  • Computertechnologie²
  • Kunstbetrachtung²
  • Der externe, qualifizierende Mittelschulabschluss (Quali) wäre beizufügen²
    ² Unterlagen vom Vorjahr werden als Einstieg in die Arbeit herangezogen. Darauf wird aufgebaut und von der/dem Schüler*in 1. eine Projektbeschreibung und 2. ein Resümee verfasst. Verantwortliche Lehrkraft verfasst ein Resümee. Kunstbetrachtung: erst in K11.

Im 11. Schuljahr könnten sein:

  • Fremdsprachenreise/Fremdsprachenprojekt
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Sozialpraktikum
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, Klassenbetreuung gibt ihr Resümee ab
  • Bildhauen
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Malen
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Gesamtzertifikat für die Kunstepochen 9.-11. Schuljahr
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Paradeisspiel/Christgeburtsspiel
    Rolle – Beteiligung…
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, Regie gibt ihr Resümee ab
  • Auslandsaufenthalt
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Anliegen, Impuls…, Schüler*in verfasst das Resümee, inkl. Zertifikat der Gastschule
  • Delfabschluss
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Anliegen, Impuls…, Schüler*in verfasst das Resümee, inkl. Zertifikat verantwortliche Lehrkraft + Zeugnis
  • Führerschein
    Dieser ist zwar nicht in der Schule erworben, gehört aber in Kopie zur Sammlung wichtiger Zertifikate

Im 12. Schuljahr könnten sein:

  • Jahresarbeit
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Künstlerischer Abschluss
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Architektur
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, verantwortliche Lehrkraft gibt ihr Resümee ab
  • Theaterstück
    Rolle – Beteiligung…
    Schüler*in verfasst Projektbeschreibung, Schüler*in verfasst das Resümee, Regie gibt ihr Resümee ab

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit,

dass Schüler*innen auf ihre besonderen, ausbaufähigen Fähigkeiten in allen kognitiven Fächern hingewiesen werden können, mit dem Impuls, dass daraus ein eigenes Zertifikat über die Oberstufe hinweg angelegt werden kann.

Der/die entsprechenden Fachlehrer*innen wären „Mentoren“ und würden das Zertifikat bescheinigen. Projektbeschreibung und Resümee: durch den/die Schüler*in, z.B. in Mathematik, Physik, Biologie usw., in Geografie, den geisteswissenschaftlichen Fächern.

Das könnte ggf. bereits im 9.Schuljahr ein Anreiz sein, sich über die gesamte Oberstufe hinweg engagiert in Fächern eigenes Können zu zeigen – Nebeneffekt: Anbahnen der Fächerauswahl für das Abitur…

Außerdem:

  • Die Beteiligung in der SMV
  • Die Ausrichtung einer Oberstufentagung
  • Die Mitarbeit in der Schülerzeitung

Die Broschüre: „Einfach anfangen“ vom Bund der Waldorfschulen,

gibt 9 Schritte vor, welche dort im Einzelnen beschrieben werden.

  • Schritt 1
    „Bildung einer Koordinationsgruppe“ ist an unserer Schule noch offen, sollte aber möglichst rasch erfolgen. Mitglieder der Elternsprechergruppe haben sich bereit erklärt mitzuarbeiten. 2-3 Kolleg*innen aus der Oberstufenkonferenz sollten die Koordinationsgruppe ergänzen. Diese 2-3 Personen wären im Plenum zu bestätigen. Die Koordinationsgruppe wäre dafür verantwortlich:

    1. dass für jede*n Schüler*in eine Datei/ eine APF-Mappe angelegt wird.
    2. dass sie jede*n Kolleg*in anschreibt, wo Zertifikate/Fotos noch ausstehen.
    3. dass Layouts für die verschiedenen Zertifikate erstellt werden.
  • Schritt 2
    „Wo fangen wir an“ wurde am 8.7. bereits geklärt, siehe oben.
  • Schritt 3
    „Inhalt und grafische Gestaltung“: Für K9 + K10 ist besprochen, mit welchen Zertifikaten begonnen werden soll. Die Broschüre gibt dazu auch Beispiele vor.

    • Grundsätzlich kann für jedes Fach ein Zertifikat erstellt werden, wenn: dies von Schüler*innen gewünscht wird, bzw. eine Lehrkraft dies für ihr/sein Fach als zielführend erscheint.
    • Für die K10 müsste geklärt werden, ob das Zeugnis zum „Qualli“ ebenfalls mitaufgenommen werden soll.
  • Schritt 4
    „Wie werden Kompetenznachweise erstellt“ ist in der Broschüre sehr umfassend beschrieben.
    Davon ausgegangen wird, dass ein Zertifikat aus drei Teilen besteht:

    1. Aus dem Anforderungsprofil, welches in der Regel von der verantwortlichen Lehrkraft erstellt wird, aber auch durch Schüler*innen erstellt werden könnte
    2. Einer Schülerreflektion, welche darüber Aufschluss gibt, was durch/indem Projekt erarbeitet und was daraus an Kompetenzen auf den verschiedensten Gebieten erworben wurden.
    3. Die Fremdbewertung, welche in der Regel durch die verantwortliche Lehrkraft erfolgt
  • Schritt 5
    „wie bewältigen wir die Logistik?“ Hierfür wäre u.a. die Koordinationsgruppe verantwortlich
  • Schritt 6
    „wie werden wir Projektteilnehmer?“ Hierfür gibt es die Broschüre „Konzeption“ und die Pflicht eine Vereinbarung mit dem Bund der Waldorfschulen = „Vereinbarung über die Verwendung des Abschlussportfolios der Waldorfschulen in Deutschland“ zu unterzeichnen.
  • Schritt 7
    „wo erhalten wir die Mappen?“ Beim Bund der Waldorfschulen. Es wurden bereits 50 Mappen geliefert
  • Schritt 8
    „wo erhalten wir Support?“ Beim Bund der Waldorfschulen. Weiteres siehe Proschüre.
  • Schritt 9
    „Prozessablauf – Diagramm“ siehe Broschüre Seite 12!

Die Corona-Pandemie hat das Projekt etwas ins Stocken gebracht, da viele der oben genannten Projekte in den mittlerweile 3 Oberstufenklassen (K9 – K11) nicht oder nur in geänderter Form stattfinden konnten.  Wir arbeiten weiter intensiv an der Realisierung eines Abschlussportfolios für unsere Schüler.

Ansprechpartnerin für dieses Projekt in unserem Haus ist Frau Edith Horneber.