Der künstlerisch-praktische Unterricht hat einen hohen Stellenwert in der Waldorfpädagogik und steht an der Freien Waldorfschule Erlangen gleichberechtigt neben den sachbezogenen, kognitiven Unterrichtsfächern wie Mathematik oder Englisch.
Mit dem Eintritt in die Mittelstufe beginnt der künstlerisch-handwerkliche Unterricht. In den folgenden drei Jahren werden verschiedene, altersgemäße Werkstücke erarbeitet. Dabei setzt der Werkstoff Holz den Kindern naturgemäß einen Widerstand entgegen, der überwunden werden muss. So erfordert jedes Werkstück seine eigene Betrachtungsweise und die Anpassungsfähigkeit der Schüler*innen. Nicht die Lehrkraft hat korrigierende Funktion, sondern das Holz selbst schränkt den gestalterischen Spielraum ein. Feinmotorik, Sinnesschärfe und zupackende Tatkraft werden hierbei gleichermaßen geschult.
Am Ende des Schaffensprozesses halten die Kinder dann endlich ihr ganz eigenes Werkstück in den Händen, an dem sie sowohl alle Anstrengungen wie auch Glücksmomente des künstlerisch-handwerklichen Prozesses erleben durften.