Religionsunterricht und Ethik

Einblicke je nach Alter

Religionsunterricht für die Klassen eins bis acht

Religionsunterricht leistet einen eigenständigen Beitrag zum allgemeinen Bildungs- und Erziehungsauftrag einer Schule. Er soll die jungen Menschen befähigen die Fragen nach Gut und Böse, Recht und Unrecht zu stellen, Wertvorstellungen zu entwickeln, andere Auffassungen zu tolerieren und eigene Positionen zu beziehen. Zentrales Anliegen ist es, die Kinder auf einen Weg zu bringen, den sie auch als Jugendliche und Erwachsene auf der Suche nach dem Sinn des Lebens weitergehen können.

An unserer Freien Waldorfschule Erlangen wird evangelischer und katholischer Religionsunterricht angeboten, der durch von den Kirchen beauftragten Religionslehrer*innen erteilt wird. Es findet auch der Religionsunterricht der Christengemeinschaft – Bewegung für Religiöse Erneuerung statt.

Für Kinder, deren Eltern keine konfessionelle oder kirchliche Bindung des Kindes anstreben, gibt es den Freien Christlichen Religionsunterricht, unterrichtet von Lehrer*innen der Schule auf den Grundlagen der Waldorfpädagogik. Hier gibt es deshalb keine vorgeschriebenen Lehr- oder Glaubenssätze. Dieser Unterricht soll das natürliche religiöse Empfinden der Kinder ansprechen und sie hinführen zu einem Kennen und Verstehen der religiösen Überlieferung.

Wir verstehen uns als eine in ihrer ganzen Gesinnung und Praxis christliche Schule, stehen aber allen christlichen und anderen Bekenntnissen offen. Alle christlichen Feste im Jahreslauf, wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten, werden gemeinsam von Schüler*innen und Lehrer*innen gefeiert.

Warum Ethik-Unterricht für die Oberstufe?

Ab dem Schuljahr 2020/2021 wird das Unterrichtsfach Ethik in der Oberstufe durchgängig mit zwei Fachstunden pro Woche in einem Schulhalbjahr für die Jahrgangsstufen neun bis zwölf neu eingeführt. Die Zwölftklässler*innen erhalten über das Jahr verteilt eine Stunde Ethikunterricht.

Das Fach Ethik der Oberstufe hat im Sinne Rudolf Steiners das Ziel, einen Weltbezug zu schaffen, der es den Schüler*innen ermöglicht, sich mit der Welt und mit den anderen Menschen zu verbinden, ein Verständnis für die großen Lebensfragen auszubilden und so eigene Handlungsfreiheit zu entwickeln. Unabhängig von der religiösen Grundorientierung soll der Ethikunterricht den Schüler*innen dabei helfen, eigene Wertvorstellungen zu entwickeln, andere religiöse und allgemeine Auffassungen zu tolerieren und eine eigene Position zu beziehen. Der Ethikunterricht wird nicht klassenübergreifend, sondern für alle Oberstufenklassen einzeln angeboten.

Grundlegendes Themenfeld ist beispielsweise, das eigene Welt- und Menschenbild zu erweitern und zu festigen. Dafür erarbeiten die Schüler*innen sich Wissen zu grundlegenden Werten, Weltanschauungen und Religionen.

Es werden Fragen zum Sinn des Lebens und zur menschlichen Existenz sowie zu Freiheit, Recht, Gerechtigkeit und Glück behandelt.

Die Lektüre geeigneter Texte dient der Vertiefung und kritischen Prüfung der Frage, was Ethik bedeutet und inwieweit Menschen Werte und Normen für ihr Zusammenleben brauchen.

Auch Themen der angewandten Ethik aus den Bereichen der Friedens-, Umwelt-, Medizin- oder Medienethik werden behandelt und sollen genügend Raum für die Diskussion aktueller Debatten und Thematiken bieten.